Methoden
An 70 Teilnehmern, aufgeteilt in drei Gruppen, wurde eine retrospektive Fall-Kontroll-Studie durchgeführt. Die örtliche Ethikkommission erteilte die ethische Genehmigung (London Bloomsbury REC, Zeichen: 15/LO/0701 und NRES Committee South Central-Oxford A, Zeichen: 12/SC/0006)
Patientenauswahl: HTO-Gruppe (n=30), Kontrollgruppe (n=20), Gruppe vor unikompartimenteller Arthroplastik (n=20) Radiologische Beurteilung: Von allen Probanden wurden bilateriale Röntgenaufnahmen a.p. stehend gemacht (70 Probanden, 140 Extremitäten zur Analyse verfügbar)
Radiologische Analyse: Der Alphawinkel (Abbildung 2) wurde gemessen, um das Vorliegen einer Cam Deformität mit einem intern entwickelten Softwarepaket auf der Basis von Matlab® zu beschreiben. Die Ausrichtung der unteren Extremitäten wurde mit MediCAD® (Hectec GmbH, Deutschland) gemessen.
Statistische Analyse:
Zur Erkennung von eventuellen Unterschieden zwischen den Patientengruppen wurde eine Mehrebenenregressionsanalyse mit gemischten Effekten durchgeführt. Zur Untersuchung der Beziehungen zwischen den Messungen der Ausrichtung der unteren Extremität und den Messungen an der Hüfte wurde die Pearson-Korrelation herangezogen.
Alle statistischen Analysen wurden mit Stata/IC 13.1 (StataCorp, Inc) durchgeführt.
Ergebnisse:
Gruppenmerkmale: Insgesamt 140 Extremitäten von 70 Probanden standen zur Analyse zur Verfügung (HTO n=30, Prä-Arthroplastik n=20, Kontrolle n=20). 67 Probanden waren männlich und 3 weiblich. Zwischen den Gruppen gab es keinen sinifikanten Geschlechterunterschied. Die Prä Arthroplastik-Gruppe war signifikant älter als die Kontrollgruppe (p=0,004) und die HTO-Gruppe (p=0,008). Es gab keinen signifikanten Altersunterschied zwischen der HTO- und der Kontrollgruppe (P=0,47).
Hüftmessungen: In der HTO-Gruppe war die Prävalenz von Cam-Läsionen, definiert durch einen Alphawinkel > 65°, größer als in der Prä-Arthroplastik-Gruppe und der Kontrollgruppe [HTO vs. Kontrolle P<0,001; HTO vs. Prä-Arthroplastik P<0,001]. Auch der durchschnittliche Alphawinkel war signifikant größer [HTO (Durchschn. 68,3 (±16.1)) vs. Prä-Arthroplastik (Durchschn. 61,3 (± 15,9)) P=0,01; HTO vs. Kontrolle (Durchschn. 58,2 (± 13,9)) P=0,007] (Abbildung 3).
Ausrichtung der unteren Extremität: Sowohl die Prä-Arthroplastik-Gruppe als auch die HTO-Gruppe zeigte eine signifikant stärkere Varusausrichtung als die Kontrollgruppe. Die Pearson-Korrelation zeigte keinen signifikanten Zusammenhang zwischen irgendeiner Messung der Ausrichtung der unteren Extremität (HKA, MAD, WBA, mPTA, mLPFA, mLDFA, mLDTA, JLCA) und des Vorliegens einer Cam-Deformität (Alphawinkelund Alpha > 65°)