Hier Ihre Testversion anfragen

*Pflichtfelder

    Generic selectors
    Exact matches only
    Search in title
    Search in content
    Post Type Selectors

    Veröffentlicht am, 28.08.2022

    Zukunft gestalten- 3D-computergestützte OP-Planung in der Wirbelsäulenchirurgie

    Ein Bericht von Priv. Doz. Dr. Maximilian Reinhold, Klinikum Südstadt Rostock

    Rückenschmerzen – Volkskrankheit Nummer 1 und nach wie vor eine der häufigsten
    Ursachen für einen Arztbesuch in unserem Land. 85% der Bevölkerung hat mindestens
    einmal im Leben Kreuzschmerzen (Schmidt et al., 2007)⁴.
    Für die Betroffenen ist eine schnelle und effektive Schmerzlinderung entscheidend.
    Besonders bei starken oder länger währenden Beschwerden ist die Suche eines
    kompetenten Arztes für eine gründliche Untersuchung und allen dazu notwendigen
    Schritten bei der diagnostischen Abklärung von großer Bedeutung. Spezifische
    Schmerzursachen bei Wirbelsäulenerkrankungen müssen ausgeschlossen werden
    bzw. bedürfen einer weiterführenden wirbelsäulenchirurgischen Behandlung.
    Wohin und an wen soll sich der Patient mit einem Wirbelbruch, einem Tumor, einer
    Infektion oder neurologischen Defiziten wenden? Am besten an den Arzt oder Therapeuten
    seines Vertrauens, der eine qualitativ hochwertige, sorgfältig geplante und
    individuelle Behandlung für das Problem anbieten kann.

    Die Erfahrung aus der Wirbelsäulenambulanz zeigt, dass ein ausführliches Beratungsgespräch
    in verständlicher Sprache mit Informationen über die geplanten Behandlungsmaßnahmen
    am besten geeignet sind, Patienten die Angst vor einer Operation
    zu nehmen und ein gutes Arzt-Patientenverhältnis aufzubauen. Zu diesem Zweck ist
    patienteneigenes Bildmaterial (CD, Röntgen, MRT) besonders zweckdienlich. Eine
    dreidimensionale Darstellung des Operationsplans mit allen dazu gehörenden Implantaten
    ist leichter verständlich als abstrakte Skizzen in herkömmlichen standardisierten
    Patienteninformationsschreiben. Komplexe Sachverhalte lassen sich durch
    die dreidimensionale Illustration mit Planungsbildern aus unterschiedlichen Perspektiven
    auch für medizinische Laien mit nur wenigen Worten ausführlich erläutern und
    besser begreifbar machen.
    So denn es sich nicht um akut bedrohliche Notfälle, wie zum Beispiel bei einem Wirbelsäulenbruch
    mit neurologischen Begleitverletzungen, handelt, wird der Patient
    seine Arzt- bzw. die Krankenhauswahl mit großer Sicherheit auch von dem Beratungsgespräch
    abhängig machen.

    Planung in der Wirbelsäulenchirurgie – gleicht der Vorbereitung im Flugsimulator

    Sind nicht-operative Behandlungsoptionen ausgeschöpft, setzt das Klinikum Südstadt
    Rostock bei instrumentierten Wirbelsäulen-Operationen die drei-dimensionale Planungsoftware
    mediCAD Spine® 3D der mediCAD Hectec GmbH ein. Herr Dr. Maximilian
    Reinhold, Facharzt und leitender Oberarzt Wirbelsäulenchirurgie erklärt im
    Folgenden ausführlich die Vorteile einer drei-dimensionalen OP-Planung und zieht
    hierbei einen interessanten direkten Vergleich zur Luftfahrtindustrie.
    „Als niedergelassener Kollege oder Arzt im Angestelltenverhältnis sind sie zunehmend
    damit konfrontiert ihre Arbeitszeit einzuteilen und bestmöglich zu nutzen.
    Fehler durch Zeitdruck bei der Patientenbetreuung, klinischen Untersuchungen oder
    beim Operieren sollten vermieden bzw. minimiert werden. Wie geht das?
    Das Metier mit einer der geringsten Fehlerquoten ist die Berufsfliegerei (Müller,
    2004)³. Die Medizin kann hier einiges dazulernen. Aus diesem Grund wurden
    in den vergangenen Jahren vermehrt Allianzen und Kooperationsprojekte
    von medizinischen Fachgesellschaften und Luftfahrtunternehmen geschlossen
    (www.dkou.de / www.lufthansa-flight-training.com).

    Gutes Zeitmanagement (Dispatch), Fehlerkorrektur und Fehlervermeidungsstrategien
    (Cockpit Ressource Management) und die Implementierung evaluierter Checklisten
    gehören in der Berufsfliegerei seit Jahren zum Standard und finden zunehmend auch
    Einzug ins Krankenhaus und in den OP.
    Von besonderer Bedeutung ist eine gründliche Planung jedes Fluges (Flugvorbereitung)
    und das regelmäßige Training der Piloten an realitätsnahen computergestützten
    Simulatoren. Im Flugsimulator werden realistische Szenarien (Starts- und Landungen,
    Notfallmanöver und Prozeduren) trainiert, um im Notfall schnell und besser reagieren
    zu können. Das Risiko für Fehler mit gravierenden Konsequenzen wird so effektiv minimiert
    (Müller, 2003)².

    Die OP-Planung mit einer digitalen Planungssoftware wie mediCAD Spine® 3D
    gleicht einer guten Flugvorbereitung: Es werden alle erforderlichen OP-Schritte
    mit den für den Eingriff, benötigen Implantate „simuliert“, d.h. gedanklich einmal
    komplett durchgespielt. Das automatisch generierte Planungsprotokoll fasst nochmals
    alle wesentlichen Informationen zusammen und steht sofort zur Verfügung.
    Das Risiko einer „Bruchlandung“ im OP wird minimiert – man ist besser vorbereitet!
    Nicht nur das: Durch die Demonstration der mit mediCAD Spine® 3D schon nach
    wenigen Klicks erzeugten Grafiken, können sie ihre Patienten besser beraten und
    Vertrauen gewinnen. Sie schaffen eine bessere Ausgangsbasis für alle weiteren
    Behandlungsmaßnahmen. Gut informierte Patienten haben bei Elektivoperationen
    hohe Ansprüche an eine fundierte Aufklärung. Sich eine Zweitmeinung einzuholen,
    und dazu Gespräche mit mehreren Kollegen zu führen, ist heute die Regel
    und wird von den Krankenkassen unterstützt. Die Qualität der Beratung ist
    ein maßgebliches Kriterium für die Arztwahl und Entscheidung des Patienten.

    Der zeitliche Mehraufwand für ein 3D-Planung mit mediCAD Spine® 3D ist besonders
    bei komplexen, wirbelsäulenchirurgischen Eingriffen gut investiert und wird später
    durch flüssigere Arbeitsabläufe im OP belohnt. Bei einem Stundenlohn von 100€,
    schlägt die Minute präoperativer Planung mit 1,70€ zu Buche – eine OP-Minute kostet
    deutlich mehr und betrug 2012 schon 40-50€ (Fleischer, 2012)¹.

    Computergestützte Planungen von Wirbelsäulenoperationen sind aktuell vom Gesetzgeber
    nicht zwingend erforderlich. In jedem Fall ist man mit der Planungssoftware
    mediCAD Spine® 3D für die Zukunft gut gerüstet. Denn die Entwicklungen der letzten
    2 Jahre haben gezeigt, dass sich die Wirbelsäulenchirurgie zunehmend an den Ansprüchen
    und Erfordernissen der orthopädischen- (z.B. das Endoprothesenregister,
    mit einer verbindlich vorgeschriebenen OP-Planung) und unfallchirurgischen Chirurgie
    (Traumaregister etc.) orientiert.
    In diesem Zusammenhang seien nur die personengebundenen (Basis-/Masterzertifikate)
    und seit Januar 2017 institutionellen Zertifizierungsoptionen der Deutschen
    Wirbelsäulengesellschaft (DWG) (Wirbelsäulenzentrum I-III) genannt. mediCAD Spine
    ® 3D ist als Softwaremodul in das praxis- bzw. klinikeigene KIS/PACS eingebunden
    und erleichtert die lückenlose Dokumentation. System- und Software-Support stehen
    seitens des Herstellers, der mediCAD Hectec GmbH, bei der täglichen Arbeit auch
    kurzfristig zur Verfügung (support@mediCAD.de oder +49 871 330203-0).

    Mit mediCAD Spine® 3D steht ein, in vielerlei Hinsicht, gewinnbringendes, medizinisch
    und ökonomisch sinnvolles „Werkzeug“ zur Verfügung, das den eigenen hohen
    Ansprüchen und denen der Patienten gerecht wird und nicht ungenutzt bleiben
    sollte. Persönlich bereite ich jede instrumentierte Wirbelsäulenoperation mit der
    Software vor und habe damit ein besseres Gefühl. Der Arbeitsaufwand wird von den
    Kostenträgern berücksichtig und ist im DRG Katalog als Prozedur 5-83w.20 hinterlegt
    (G-DRG-System 2017).”

    mediCAD Spine® 3D –
    das leistungsstarke Tool in der Wirbelsäulenchirurgie

    Als weltweiter Marktführer im Bereich digitaler OP-Planung mit über 20.000 klinischen
    Anwendern von mediCAD® wurde mit mediCAD Spine® 3D ein innovatives
    Tool geschaffen, das dem Arzt eine optimale, revisionssichere und moderne OP-Vorbereitung
    im Bereich der Wirbelsäulenchirurgie ermöglicht. Die Software erleichtert
    den Alltag des Neurochirurgen in der präoperativen Planung immens und überzeugt
    dabei durch v.a. folgende Leistungsmerkmale:

    • Sagittale Balance mit automatischer Korrektur
    • Automatisches Platzieren von Schrauben (mono- und multiaxial)
    • Automatisches Platzieren von Cages (Bandscheiben und Wirbelersatz)
    • Mehrfach Osteotomien (z.B. bei Behandlung einer Skoliose)
    • Einfügen von Stäben mit optimaler Länge und automatischer Ausrichtung an den
      Tulpen
    • Hybridplanung zum Vergleich von CT und Röntgenbildern
    • Automatisches Segmentieren von CT Aufnahmen
    • Automatische Messungen (Pedikeldurchmesser, Lordose etc…)
    • Benutzerdefinierte Oberflächen (Ansichten)
    • Visualisierung von Weichteilgewebe und Organen
    • Navigationsschnittstelle
    • OP- Viewer
    • Planungsreport mit den durchgeführten Messungen und verwendeten Implantaten
    • Monatlich aktualisierte Implantatdatenbank

    Forschung und Entwicklung haben für die mediCAD Hectec GmbH hierbei
    eine besondere Bedeutung. Die Weiterentwickelung und ständige Verbesserung
    der Software stehen permanent im Vordergrund.

    In enger Zusammenarbeit mit renommierten Wirbelsäulenchirurgen, den
    Produktentwicklern und Softwareingenieuren der mediCAD Hectec GmbH
    sowie Fachexperten aus allen medizinischen Bereichen wird mediCAD Spine
    ® 3D kontinuierlich verbessert und weiterentwickelt. So wurde beispielsweise
    auch mit Herrn Dr. Reinhold und dem Klinikum Südstadt Rostock eine
    prospektive klinisch-radiologische Untersuchung des neuen präoperativen
    Planungssystems in der Wirbelsäulenchirurgie gestartet.

    Die Studie wurde von der Ethikkommission der Universität Rostock im Februar 2017
    genehmigt. Die ersten Patienten sind inkludiert und werden aktuell ausgewertet. Das
    Ziel der Untersuchung ist eine exakte Evaluierung des Softwaremoduls im klinischen
    Alltag. Für die präoperative Planung mit mediCAD Spine® 3D werden ausschließlich
    die üblichen und bereits vorhandenen digitalen Röntgenaufnahmen und CT-Bilddatensätze
    der betroffenen Region herangezogen und mit den tatsächlichen postoperativen
    Behandlungsergebnissen verglichen.
    Aspekte des Ablaufs der Planung (Dauer der Planung, mögliche Fehler und Unzulänglichkeiten
    des Programms) sowie der intraoperative OP-Ablauf (tatsächlich verwendete
    Implantate, mögliche Probleme und intraoperative Besonderheiten) werden erfasst
    und ausgewertet.

    Die im Rahmen der Studie gewonnen Erkenntnisse sollen zur Verbesserung der Behandlungsabläufe
    von Patienten mit operationspflichtigem Wirbelsäulenleiden beitragen
    und dienen zur Weiterentwicklung bzw. Optimierung der Software – besonders
    im Hinblick auf deren Funktionalität im klinischen Routineeinsatz.
    Nur durch diese Art von alltagstauglichen Studien und Tests der Software und dem
    Leitmotto der mediCAD Hectec GmbH “Entwicklung mit Ärzten für Ärzte” kann medi-
    CAD Spine® 3D mit seinem durchdachten Produktkonzept und der einfachen Bedienung
    durch Qualitätssteigerung in der Behandlung von Patienten und Arbeitserleichterung
    im Klinikalltag überzeugen.

    Zum Autor:
    Priv. Doz. Dr. Maximilian Reinhold, MBA ist FA für
    Unfallchirurgie, Orthopädie und orthopädische Chirurgie
    und arbeitet als Ltd. OA Wirbelsäulenchirurgie
    am Klinikum Südstadt Rostock.
    Dr. Reinhold ist Privatpilot (PPL SEP, MEP IR). Er fliegt
    ein- und zweimotorige Propellerflugzeuge.
    Kontakt:
    Klinikum Südstadt Rostock, Klinik für Unfallchirurgie,
    Orthopädie und Handchirurgie
    Südring 81, 18059 Rostock
    Telefon: +49 (0)381 44014101
    Email: info@dr-reinhold.com
    www.dr-reinhold.com

    mediCAD Hectec GmbH
    Seit 1994 beschäftigt sich die mediCAD Hectec GmbH mit Softwarelösungen, für den
    orthopädischen Chirurgen. Ziel ist es, eine effiziente und sichere digitale Planung von
    Gelenkoperationen zu ermöglichen – in Kliniken ebenso wie in Praxen.
    Als erstes Unternehmen weltweit, stellte die mediCAD Hectec GmbH, bereits im Jahr
    1999 ein Softwareprogramm zur Verfügung, das ermöglicht, mit wenigen Eingaben/
    Klicks, die vollständige präoperative Planung eines Gelenkersatzes, in einer digitalen
    Umgebung, professionell zu erstellen.

    Mit mediCAD® setzt das Unternehmen einen innovativen Meilenstein in der Unterstützung
    der chirurgischen Orthopädie, weltweit. Durch automatische Archivierung
    aller benötigten Informationen, einer durchgängigen Nachvollziehbarkeit von Befunden
    und der Operationsvorbereitung, bietet mediCAD® die ideale Möglichkeit zur
    optimal vorbereiteten, professionell durchgeführten und revisionssicher dokumentierten
    Operation, mit entsprechend festgehaltener Nachsorge.
    Durch die enge Kooperation mit den führenden Unternehmen der Medizintechnik und
    dem weltweit erfolgreichen Einsatz von mediCAD® in über 4000 Kliniken, gehört die
    mediCAD Hectec GmbH mit rund 50 Mitarbeitern schon heute zu den „Global Players“
    im Bereich medizinischer Softwarelösungen.

    mediCAD Hectec GmbH
    Opalstr. 54 | 84032 Altdorf bei Landshut
    Tel. +49 871 330 203-0 | info@medicad.eu
    www.medicad.eu

    Quellenangaben:
    ¹Fleischer, W. (2012). OP-Organisation: Erste Hilfe für das Herzstück. deutsches Ärzteblatt.
    ²Müller, M. (2003). Risikomanagement und Sicherheitsstrategien der Luftfahrt – ein Vorbild für die Medizin?
    Z. Allg. Med., 79, 339–344.
    ³Müller, M. (2004). Jeder Fehler zählt! MDK-Forum, (3), 1–9.
    ⁴Schmidt, C. O., Raspe, H., Pfingsten, M., Hasenbring, M., Basler, H. D., Eich, W., & Kohlmann, T. (2007).
    Back pain in the German adult population: prevalence, severity, and sociodemographic correlates in a
    multiregional survey. Spine, 32(18), 2005–2011. http://doi.org/10.1097/BRS.0b013e318133fad8